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Schlänger Rotkreuz-Museum beteiligt sich mit Sonderausstellung an OWL-Aktionsjahr

Jürgen Reuter zeigt auf ein historisches Dreiecktuch, auf dem Schritt für Schritt erklärt wird, wie ein Notverband richtig anzulegen ist. Foto: Klaus Karenfeld

SCHLANGEN. Bereits zum vierten Mal veranstalten die Museen in Ostwestfalen-Lippe ein gemeinsames Aktionsjahr. "Körperkultur: Schönheit. Hygiene. Selbstbild" - so lauteet das ambitionierte Thema dieses Mal. Unter den etwa 30 Mitwirkenden befindet sich auch das DRK-Museum in Schlangen.

"Unser Team war sich zunächst nicht ganz sicher, ob wir an der Veranstaltungsreihe der Museumsinitiative in OWL teilnehmen sollten", machte Museumsleiter Jürgen Reuter im Gespräch mit der Schlänger Zeitung deutlich. "Vordergründig hat das Thema Körperkultur nur wenig mit unserer Arbeit zu tun. Genauer betrachtet, aber schon. Denn eine Hauptaufgabe der großen Rotkreuz-Familie besteht darin, anderen Menschen, ob verwundet oder verletzt, beizustehen, zum Beispiel durch die Erste Hilfe." Voraussichtlich am Sonntag, 20. März, startet das Rotkreuz-Museum in der Parkstraße 18 seine Sonderausstellung. Exponate, die das Körperkultur-Thema "Erste Hilfe" besonders gut abbilden, hat das Museumsteam mit einem gut sichtbaren gelben Hinweisschild versehen. Eine Zweiflügeltür öffnet sich, und schon atmet der Besucher einen Hauch von Geschichte ein. Die "Körperkultur-Zeitreise" führt über einen kleinen Treppenaufgang vom Erdgeschoss in die zweite Etage. Im lang gestreckten Flur fällt dem Besuch sofort eine nicht enden wollende Regalwand ins Auge, in der sich Verbandskästen aus verschiedenen Jahren und Jahrzehnten aneinander reihen. Spontan greift Reuter in eines der Regale und hält nur wenig später eine besondere Rarität in seinen Händen: "Das ist eine kleine Taschenapotheke, die Reisende und Sportler in den 1920-er Jahren häufig mit sich führten." Vom Flur führt der Weg weiter in den ersten Ausstellungsraum. Das Rote Kreuz und seine langen Verdienste in der Erste-Hilfe-Ausbildung sind hier das Schwerpunktthema. An einem Schaubild anno 1905 lässt sich sehr gut ablesen, wie unkonventionell Verletzungen noch vor 100 Jahren erstversorgt wurden. Bei einem Knochenbruch beispielsweise reichte es damals aus, das betreffende Bein oder den Arm mit einem Regenschirm und einem Spazierstock zu fixieren und so ruhig zu stellen. In einem angrenzenden Raum fällt der Blick spontan auf ein Dreiecktuch, das sich Reuter zufolge einmal im Besitz eines Weltkriegssanitäters befunden haben könnte. In eine Abfolge von Bildern wird darauf präzise Schritt für Schritt erklärt, wie im Fall der Fälle Notverbände richtig anzulegen sind. Übrigens: Das Museumsteam in Schlangen absolviert in diesen Tagen ein beachtliches Arbeitspensum. Und das alles ehrenamtlich. Neben der Sonderausstellung in der Parkstraße präsentiert sich der Museumsverein am kommenden Samstag, 12 März, auf dem DRK-Ehrenamtstag in Münster sowie beim Kreiswettbewerb der Rotkreuzler im benachbarten Altenbeken. Quelle: Schlänger Zeitung, Schlangen