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Jürgen Reuter gibt Amt auf

Seit Ende 2012 ist die »Rotkreuzgeschichtlichen Sammlung in Westfalen-Lippe« in der Parkstraße in Schlangen beheimatet. Jürgen Reuter hat das Museum zu einem der Vorzeigeobjekte des DRK-Landesverbandes aufgebaut. Foto: Maike Stahl (Archiv)

Schlangen(SZ). Das Rotkreuz-Museum in Schlangen steht vor einschneidenden personellen Veränderungen. Auf der Mitgliederversammlung am kommenden Wochenende wird Gründungsvater Jürgen Reuter sein Amt als erster Vorsitzender abgeben.

Der Wechsel an der Vorstandsspitze kommt nicht überraschend. Reuter verzichtet aus gesundheitlichen Gründen auf sein Amt; die Folgen eines Unfalls machen dem 72-Jährigen nach wie vor zu schaffen. Ein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern: Erik Nissen Andersen, wie Reuter ein aktives DRK-Mitglied, soll auf der Mitgliederversammlung am kommenden Samstag, 11. Mai, in Schlangen zum neuen Vorsitzenden gewählt werden. Diese Aufgabe nimmt er momentan bereits kommissarisch wahr. Die Geschichte des Museums reicht mehr als zwei Jahrzehnte zurück und ist eng mit dem Namen Jürgen Reuter verbunden. Der entschied sich 1997, den Keller seines Wohnhauses in Bad Lippspringe für eine kleine historische DRK-Ausstellung zu nutzen. Mit den Jahren kamen immer neue Exponate hinzu. Der Kellerraum wurde bald zu klein, so dass Reuter die Ausstellung ins Dachgeschoss verlegte. Reuter aber wollte mehr – ein eigenes Rotkreuz-Museum war sein Ziel. Die Suche nach einem geeigneten Gebäude in Bad Lippspringe gestaltete sich allerdings als sehr schwierig. Mehrere Anläufe blieben ohne den gewünschten Erfolg. Ans Aufgeben haben Reuter und seine Mitstreiter jedoch nie gedacht. Ihre Beharrlichkeit sollte sich am Ende auszahlen. Für den Aufbau eines DRK-Museums stellte schließlich die Sennegemeinde ein eigenes Gebäude in der Parkstraße 18 zur Verfügung. Der Umzug der »Rotkreuzgeschichtlichen Sammlung in Westfalen-Lippe«, so ihr offizieller Name, von Bad Lippspringe nach Schlangen erfolgte Ende 2012. Seitdem hat sich das örtliche Rotkreuz-Museum zu den Vorzeigeobjekten des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe entwickelt. Ausstellungsstücke und dazugehöriges Archivmaterial finden sich dort nach Themen geordnet auf drei Ebenen des Hauses verteilt: angefangen bei historischen Postkarten und Plakaten über alte Uniformen und Abzeichen bis hin zu ehemaligen Ausrüstungsgegenständen und medizinischen Geräten, die für die Arbeit des DRK einmal sehr wichtig waren. Vor zwei Jahren hat das Museumsteam auch etwa 1100 Miniatur-Rettungsfahrzeuge aus dem Nachlass des Sammlers Gernot Riediger (Köln) übernommen und inventarisiert. Eine besondere Anerkennung erfuhren Reuter und sein Team im vergangenen Jahr, als die Rotkreuzgeschichtliche Sammlung in den Rang eines Landesmuseums erhoben wurde. Viele prominente Gäste waren hier bereits zu Gast – wie zuletzt die Vizepräsidentin und der Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes, Nilgün Özel und Dr. Hasan Sürgit. Beide lobten in einem Gästebuch-Eintrag ausdrücklich das »spürbare, außerordentliche Engagement« des Museums-Teams und der Ausstellungsmacher. In Anerkennung seiner Verdienste und stellvertretend für die ehrenamtliche Arbeit der aktuell zehn Helfer soll Reuter im Rahmen der Jahreshauptversammlung am Samstag zum Ehrenmitglied ernannt werden. Den Festvortrag der Veranstaltung, die um 15 Uhr beginnt, hält Dr. Sascha Rolf Lüder zum Thema »Von Solferino nach Münster – Rotes Kreuz und Westfälischer Frieden«. Förderverein Der Förderverein des Rot-Kreuz-Museums in Schlangen hat aktuell 100 Fördermitglieder sowie 36 DRK-Ortsvereine, die ebenfalls dem Verein angehören. Das Museum in der Parkstraße 18 ist jeden dritten Sonntag im Monat in der Zeit von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Separate Besuchstermine, vor allem für Gruppen, können vereinbart werden. Quelle: Schlänger Zeitung, Schlangen