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DRK-Suchdienst stellt seine wichtige Arbeit vor

Bad Lippspringe. Beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK gelten derzeit 1,3 Millionen Schicksale als ungeklärt. Über den deutschen DRK-Suchdienst informiert jetzt eine Ausstellung in Bad Lippspringe, die morgen eröffnet wird. Das DRK feiert in Bad Lippspringe drei Jubiläen:
zehn Jahre Rettungswache, 35 Jahre Seniorenarbeit und 35 Jahre Essen auf Rädern.

Den Geburtstag von Rotkreuzbegründer Henry Dunant am 8. Mai 1928 nimmt die Rotkreuzgeschichtliche Sammlung in Westfalen-Lippe mit Sitz in Bad Lippspringe zum Anlass, um über die 60jährige Geschichte des Suchdienstes zu informieren. Unter dem Motto "Vermisst - gesucht - gefunden!" werden in Zusammenarbeit mit den Suchdienststellen des DRK-Generalsekretariates (Berlin), der DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe (Münster) sowie dem Internationalen Suchdienst Bad Arolsen, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Dokumentationsstätte Stalag 326 Senne vom 6. bis zum 13. Mai eine Ausstellung präsentiert, in der vielfältige Suchdienstexponate vorgestellt sowie Informationen über die aktuelle DRK-Suchdienstarbeit vermittelt werden. Die Ausstellung wird morgen 16 Uhr in der Kaiser-Karls-Trinkhalle eröffnet. Festvorträge halten Charles-Claude Biedermann, Direktor des Internationalen Suchdienstes Bad Arolsen ("Die Mandate des Internationalen Suchdienstes unter Berücksichtigung der aktuellen Bedeutung der personenbezogenen Unterlagen"), und Dorota Dziwoki, DRK-Generalsekretariat als Leiterin der Suchdienst-Leitstelle Berlin ("Der aktuelle DRK-Suchdienst"). Bis heute sind an den Suchdienst 16,5 Millionen Suchanträge gerichtet worden. Davon sind noch 1,3 Millionen Schicksalsklärungen offen. Die Aufgaben des DRK-Suchdienstes haben sich im Laufe der Jahre gewandelt. So gibt es neben der Familienzusammenführung und den Klärungen von Schicksalen Vermisster das Auskunftswesen bei Konflikten und nach Katastrophen, welches zum Beispiel nach dem Tsunami in Aktion trat. Als Vorkehrung für den Ernstfall halten die Suchdienste der nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weltweit nationale Auskunftsstellen, so genannte Amtliche Auskunftsbüros (AAB), vor.  Aufgrund der Erfahrung mit der Bewältigung der Suchdienstanliegen als Folge des zweiten Weltkrieges hat die Bundesregierung bereits 1966 dem DRK den Auftrag zur Einrichtung des Amtlichen Auskunftsbüros erteilt. Seitdem sind in allen Landes- und Kreisverbänden des DRK mehr als 25.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für diese Aufgabe ausgebildet worden. Allein in 2005 haben die Kreisnachforschungsstellen und der Suchdienst im Landesverband Westfalen-Lippe in den Arbeitsbereichen Familienzusammenführung, Nachforschungen, Hilfs- und Beratungsdienst sowie Auskunftswesen 8.000 Beratungskontakte registriert. Aktuell sind im Landesverbandsgebiet Westfalen-Lippe 350 ehrenamtliche Mitarbeiter im Suchdienst tätig, die den Betrieb der Personenauskunftsstellen im Auftrag der Landkreise und kreisfreien Städte sicherstellen. Quelle: Westfälisches Volksblatt