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Als Landesmuseum bestätigt

Jochen Penke vom DRK-Mitarbeiterteam freut sich über die Anerkennung des Hauses als Landesmuseum. Foto: Klaus Karenfeld

Schlangen(SZ). Die Rotkreuzgeschichtliche Sammlung in Westfalen-Lippe ist in den Rang eines Landesmuseums erhoben worden.

Das Präsidium des Vereins und das zehnköpfige Museumsteam um Leiter Jürgen Reuter freuen sich über die offizielle Anerkennung durch den DRK-Landesverband Westfalen-Lippe. Das 2013 in der Parkstraße 18 in Schlangen eröffnete Rotkreuz-Museum zählt inzwischen zu den Vorzeigeobjekten des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Ausstellungsstücke und dazugehöriges Archivmaterial finden sich dort nach Themen geordnet auf drei Ebenen des Hauses verteilt: angefangen bei historischen Postkarten und Plakaten über alte Uniformen und Abzeichen bis hin zu ehemaligen Ausrüstungsgegenständen und medizinischen Geräten, die für die Arbeit des DRK einmal sehr wichtig waren. Vor zwei Jahren hat das Museumsteam auch etwa 1100 Miniatur-Rettungsfahrzeuge aus dem Nachlass des Sammlers Gernot Riediger (Köln) übernommen und inventarisiert.
  
Mit der Anerkennung als einziges DRK-Landesmuseum in Westfalen-Lippe würdigt der DRK-Landesverband zum einen das jahrelange Engagement der ehrenamtlichen Helfer vor Ort. Zum anderen verfügt die Einrichtung in Schlangen über ein inzwischen umfangreiches Archiv und ist heute zentrale Anlauf- und Auskunftstelle für Menschen, die sich für die Geschichte des Roten Kreuzes interessieren.
  
Das Museumsteam besteht aktuell aus zehn Helfern. Das jüngste Mitglied ist 46 Jahre alt, das älteste kann in wenigen Tagen seinen 85. Geburtstag feiern. »Die Arbeit in einem Museum lebt unter anderem auch von der personellen Kontinuität«, macht Reuter deutlich und fügt einen Wunsch hinzu: »Ich würde mich freuen, wenn unser Team weitere ehrenamtliche Mitarbeiter finden würde, gerne auch mit handwerklichen Fähigkeiten. Aber das ist kein Muss.« Ein entsprechender eindringlicher Aufruf findet sich auch auf der Internetseite des Museums: »Wir brauchen dich, um gestern, heute und morgen zu bewahren!«
  
Und tatsächlich gibt es auch in Zukunft einiges zu tun. Denn die Arbeit des Teams beschränkt sich nicht allein auf das Museum. »Erst kürzlich hat uns ein Hotelier das Angebot gemacht, ein leer stehendes Ladenlokal in der Bad Lippspringer Fußgängerzone für eine kleine Ausstellung zu nutzen«, weiß Jochen Penke vom Museumsteam zu berichten. Ein genaues Thema stehe zwar noch nicht fest, eine Präsentation zur Arbeit des DRK im Ersten Weltkrieg böte sich aber mit Blick auf das Kriegsende vor genau 100 Jahren an. In diesem Jahr war das DRK-Museum erstmals auch mit einer eigenen Ausstellung im Rahmenprogramm des Bundeswettbewerbs »Erste Hilfe« in Siegen vertreten. Zu den besonders interessanten wie selten gezeigten Exponaten gehörten ein Wiederbelebungsgerät aus den 1930er Jahren, ein ebenso alter Sanitätsrucksack sowie ein ehemaliges Übungsgerät zum Beatmen (»Phantom«). »Die Zeitreise in die Vergangenheit war nicht nur für die jungen Besucher der Ausstellung ein besonderes Erlebnis«, erinnert sich Jochen Penke. Daten und Fakten
Das Rotkreuz-Museum in Schlangen ist jeden dritten Sonntag im Monat in der Zeit von 15 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet, das nächste Mal am 15. November. In der Weihnachtszeit bleibt es geschlossen. Separate Besuchstermine, vor allem für Gruppen, können aber weiterhin vereinbart werden. Quelle: Westfalenblatt / Schlänger Zeitung