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Förderverein soll gegründet werden

Bad Lippspringe (Kar). Jürgen Reuter aus Bad Lippspringe ist ein begeisterter Sammler. Auslandseinsätze für das Internationale Rote Kreuz führten ihn in den vergangenen Jahren bis in die entlegensten Länder Asiens und Afrikas. Von jeder dieser Reisen brachte Jürgen Reuter auch das eine oder andere "Rot-Kreuz-Souvenir" mit nach Hause. Der Grundstock für eine eigene Sammlung war gelegt. Und gleichzeitig nahm die Idee von einem künftigen "Rot-Kreuz-Museum" erste Konturen an.

Die Ergebnisse seiner jahrelangen Sammler-Bemühungen präsentiert Jürgen Reuter inzwischen in Form einer regional einmaligen Ausstellung, die zurzeit noch im Dachgeschoss seines Hauses untergebracht ist. Zu sehen sind dort unter anderem 155 Verbandkästen, eine stattlich Sammlung von Uniformen und DRK-Literatur sowie unterschiedliche medizinische Geräte aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Zu den weiteren Kostbarkeiten der Sammlung zählen DRK-Verdienstorden, Anstecknadeln und Plakate sowie 1.300 Rot-Kreuz-Briefmarken (international). Entsprechend gewachsen ist auch das öffentliche Interesse an der Ausstellung. Allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres registrierte Jürgen Reuter immerhin 135 Besucher. 1998 hatte die Zahl noch bei lediglich 28 Personen gelegen. Auch der Kulturausschuss nutzte jetzt die Gelegenheit zu einem ersten Rundgang durch die Ausstellung und zeigte sich beeindruckt. Dennoch sieht Jürgen Reuter nicht ganz sorglos in die Zukunft. Er weiß: "Eine Sammlung, die mit jedem Tag weiter wächst, stößt in absehbarer Zeit an ihre räumlichen Grenzen." Sein erklärtes Ziel ist deshalb ein betont publikumswirksames Museum mit adäquat großen Räumlichkeiten und einem "Info-Treff". Die Suche nach einem entsprechenden "Ersatz-Quartier" habe aber gerade erst begonnen, machte Reuter vor den Mitgliedern des Kulturausschusses deutlich. Einiges Kopfzerbrechen bereitet ihm auch noch die Finanzierungsfrage. Immerhin verursache ein öffentliches Museum nicht unerhebliche Kosten. Reuter beabsichtigt deshalb die Gründung eines gemeinnützigen Förder- und Trägervereins. Eine entsprechende Satzung ist in Vorbereitung. Mitglieder im Verein können demnach nicht nur interessierte Einzelpersonen werden, sondern auch die verschiedenen Rot-Kreuz-Verbände sowie kommunale Einrichtungen und Institutionen. Ein Rot-Kreuz-Museum in Bad Lippspringe wäre nach Meinung von Jürgen Reuter auch ein idealer Werbeträger für die Badestadt. Immerhin gebe es zurzeit bundesweit nur sechs Einrichtungen dieser Art - das nächste DRK-Museum befinde sich in Essen. Wer noch weiteres Ausstellungsmaterial zur Geschichte des DRK besitzt und abgeben möchte, kann sich auch in Zukunft direkt an Jürgen Reuter und sein Mitarbeiter-Team wenden. "Wir sind für jedes zusätzliches Exponat dankbar", betont Walter Lücke, ehemaliger Kreisvorsitzender des DRK Warburg und engagierter Mitstreiter Reuters. Quelle: Westfalen-Blatt / Lokales Bad Lippspringe